Thüringen | Nachrichten und aktuelle Informationen

Der Autozulieferer IHI Charging Systems International am Gewerbegebiet Erfurter Kreuz bei Arnstadt steht vor dem Aus. Das Werk muss in zwölf bis 15 Monaten geschlossen werden, wie das Unternehmen auf Nachfrage MDR THÜRINGEN bestätigte. Bis dahin soll der Geschäftsbetrieb normal weitergeführt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien am Donnerstag darüber informiert worden. Im Werk arbeiten rund 300 Menschen. Weitere Details will das Unternehmen in den kommenden Tagen bekannt geben. Der Automobilzulieferer hatte 2019 seinen europäischen Hauptsitz von Heidelberg nach Ichtershausen in den Ilm-Kreis verlegt. Das Unternehmen ging als Joint-Venture der japanischen IHI-Gruppe und der Daimler AG hervor. Neben den zwei Standorten in Deutschland ist das Unternehmen auch in Italien ansässig. Spezialisiert ist das Unternehmen auf die Entwicklung und die Produktion von Turboladern für Automobilhersteller.

Im Saale-Orla-Kreis kann wieder Wasser aus Bächen, Flüssen und Teichen zum Bewässern verwendet werden. Das Landratsamt Schleiz hat das Verbot zur Wasserentnahme aufgehoben. Das war nach fast fünf Jahren möglich, weil sich den Angaben nach die Wasserstände der oberflächlichen Gewässer und die Grundwasserstände erholt haben. Ob über das Sommerhalbjahr erneut ein Entnahmeverbot erlassen werden muss, ist aber noch offen. Wer Wasser aus Oberflächengewässern pumpen will, braucht allerdings nach wie vor eine Genehmigung.

Der Gerichtsstreit um die gekündigten Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Michael Hack und Petra Köllner-Hack geht weiter. Wie das Landgericht in Erfurt bestätigt, ist in der Verhandlung am Donnerstag ein weiterer Prozesstermin Ende Mai vereinbart worden. In dem Zivilverfahren wird um Schadenersatzansprüche und die Rechtmäßigkeit der fristlosen Kündigungen gestritten. Die AWO-Tochterfirma - die Alten-, Jugend- und Sozialhilfe gGmbH (AJS) - fordert von Hack Schadenersatz von rund einer Million Euro. Dabei geht es um zwei nicht realisierte Kindergarten-Projekte sowie die Entlassung eines AJS-Prokuristen im Dezember 2019 durch Hack. Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hatte Ermittlungen wegen Untreue gegen die ehemaligen Führungskräfte der Arbeiterwohlfahrt Thüringen eingestellt. Geprüft wurde, ob die Jahresgehälter rechtmäßig um rund 20.000 Euro erhöht wurden. Es gab demnach keine strafrechtlich relevanten Tatbestände. Der Richter am Landgericht im Fall von Petra Köllner-Hack hatte eine gütliche Einigung vorgeschlagen, die bislang nicht gelungen ist. Die "Thüringer Allgemeine" hat zuerst berichtet.

Mit einem Empfang und einem Bürgerfest feiert die Stadt Eisenach ihre neun Ortsteile. Vor 30 Jahren waren die Dörfer westlich und nördlich der Stadt eingemeindet worden. Am Freitagabend findet im Kulturhaus Neukirchen ein Festakt für geladene Gäste statt, am Samstagnachmittag hat die Stadt ein Bürgerfest auf dem Stöckhof in Neukirchen organisiert. Alle Ortsteile tragen zum Programm bei mit kulinarischen Spezialitäten, Musik oder Mitmach-Angeboten für Jung und Alt. Ein Shuttle-Bus bringt die Besucher von den Ortsteilen und aus der Stadt nach Neukirchen. Die Eingemeindung sei nicht einfach gewesen, so Oberbürgermeisterin Katja Wolf, doch im Lauf der Jahre habe man zahlreihe Herausforderungen gemeistert. Der ländliche Raum sei ebenso wichtig für Eisenach wie die Kernstadt selbst. Seit Juli 1994 gehören die Ortsteile Wartha-Göringen, Neuenhof-Hörschel, Stedtfeld, Madelungen, Stregda, Neukirchen, Stockhausen, Berteroda und Hötzelsroda zu Eisenach.

Bund und Länder streiten weiter über die zukünftige Finanzierung des Deutschlandtickets. Thüringens Verkehrsministerin Susanna Karawanskij hat sich enttäuscht darüber gezeigt, dass der Bund sich nicht zu einer langfristigen Finanzierung bekannt hat. Es gäbe elf Millionen gute Gründe, das Erfolgsticket dauerhaft abzusichern, so die Linken-Politikerin. Die Verkehrsminister der Länder forderten den Bund auf, wie zugesagt, Gelder aus dem vergangenen Jahr auf dieses Jahr zu übertragen. Nur so könne man den Preis bis zum Jahresende stabil halten, hieß es. Ziel sei es, dass Deutschlandticket auch im nächsten Jahr anzubieten. Das Ticket für 49 Euro im Monat wird bislang von rund elf Millionen Menschen genutzt.